Dann beantworte ich mal deine Frage:
Ich würde ein W30 Öl im VR6 nicht verwenden. Der Motor ist bekannt als Blockheizkraftwerk und in der Ölwanne herrschen auch mal Temperaturen von 120-130°. Das sind in Etwas 250° unter den Kolben und an den Ventilen.
Das Öl muss ja mehrere Arbeiten verrichten. Es muss deinen Motor sauber halten, es muss schmieren und es muss gleichzeitig noch kühlen.
Dein W30, kommt jetzt bei hohen Temperaturen an seine Grenze und kann die wichtigste Aufgabe, das Schmieren, nicht mehr richtig übernehmen.
Es wird einfach sehr dünn und das ist das Problem. Die Lagerung deiner Nockenwelle, Kurbelwelle Pleul und so weiter besteht aus Gleitlagern die mit Öldruckunterstützung "lagern".
Ist hier dein Öl dünn wie Wasser ist der Verschleiss an den jeweiligen Lagern höher.
Sicherlich geht dein Motor nicht von Jetzt auf Gleich kaputt, das ganze ist ein schleichender Prozess.
Slayer kann dir dazu auch was erzählen
Besonders bei Motoren mit hoher Laufleistung wird das kritisch, die haben schon ne höhere Lagerluft, mehr spiel in den Lagern und so.
Ich kenn einige 827 Motoren die mit 5W30 nach ner Autobahnfahrt und anschließendem Lauf im Standgas plötzlich ne blinkende Öllampe hatten weil der Druck im Leerlauf dann unter dem Sollwert war !
Nach nem Umstieg auf 10W40 war das Problem behoben.
Dazu kommt das dass W30 Öl bei Hitze sehr flüssig ist. Unter Umständen kann sich da schon mal was z.B. am KW Simmering vorbeischleichen.
An jeder Art von Dichtung kommt es einfach leichter vorbei. Was nicht heist das dein Motor jetzt auf einmal undicht wird. Es wird alles dicht bleiben, aber es kann auch mal was daneben gehen.
Dann bleibt da noch die Ausdunstung. W30 Öle sind zwar überwiegend Vollsysthetisch, da sie aber recht dünn sind entsteht bei großer Hitze mehr Öldampf (kondensation).
Du wirst auf jeden Fall mehr Ölrückstände an Kurbelgehäuseentlüftung, Ansaugschlauch und Drosselklappe finden !
Wo bleiben da nun die Vorteile eines W30 Öl´s ?
5W30 hat an sich aus meiner Sicht keine Vorteile. Zwar bringt es durch seine exzelennten Leichtlaufeigenschaften ne Verbrauchseinsparung und die Durchölungsgeschwindigkeit ist recht hoch, aber wozu das ganze ?
Es ist ein Öl für Ottonormalverbrauche in ihren Hubraumpfützen.
Nem 1.2L Polo z.B. schadet es auf keinen Fall !
Da bist du mit einem 0W40 echt besser beraten. Das hat noch bessere Kaltstarteigenschaften und ist im hochtemperaturbereich schonmal ausreichend für den VR6.
Für den klassischen Rennfahrer die VR6 Turbo fahren empfehle ich allerdings eher nen 5W50 !