Es ist vollbracht! Ich hab mich am letzten Samstag mal meinem Auto gewidmet und den Spannungsregler der Lima getauscht.
War ein voller Erfolg: Die Instrumentenbeleuchtung ist deutlich heller, die Scheibenwischer bewegen sich schneller und die Anlage klingt auch knackiger.
Jetzt hab ich schon im Leerlauf 14,5V an der Batterie!
Wer da auch mal ran muss, hier ist ne kleine bebilderte Anleitung, wie man bei nem B3 mit Gas-Anlage an die Lima kommt.
Nicht gerade die alltäglichste Kombination aber von den Platzverhältnissen dürfte das nem Golf recht nahe kommen.
Bevor man anfängt, am besten gleich den Masseanschluss der Batterie trennen, das vergisst man sonst später bloß.
Dann zuerst mal die Nase abmachen:
Die Kabel rechts außen sind vom Batterieladegerät, das pack ich da immer dran, wenn ich was am Auto mache. Tut der Batterie sicher mal ganz gut.
Dann beim Lösen der unteren Schrauben des Schlossträgers feststellen, dass das Gewindefahrwek so tief eingestellt ist, dass ich mit meiner Knarre nicht mehr drunter komme... grml
Wenn mans denn trotzdem geschafft hat, sieht das ganze so aus:
Die rote Elektrik-Sünde vor der Batterie wird bei der Gelegenheit auch gleich mit ausgebügelt.
Das sind Relais für Abblendlicht und NSW um die direkt mit Batteriespannung zu versorgen.
Da ich absolut keine Lust hatte, jetzt auch noch wieder die beiden Kühler abzuschrauben und fummelig zur Seite zu hängen, hab ich mit dazu entschieden, die OP durch diesen Spalt durchzuführen:
Ist besonders von der rechten Seite verdammt eng, aber es ging.
Spätestens jetzt ist es Zeit, nochmal daran zu denken, ob der Masseanschluss an der Batterie wirklich ab ist. Sonst bricht gleich die Hölle los!
Die schwarze Plastikabdeckung an der Lima, wo der Regler drunter sitzt, muss dann als nächstes runter. Dazu löst man das dicke Plus-Kabel, den kleinen Stecker an der Seite, die 3 Schrauben die mittig drauf sitzen und die 3 Clipse an den Seiten.
Theoretisch könnte man die Abdeckung jetzt einfach abziehen, wenn nicht dummerweise der Ölmessstab im Weg hängen würde.
Zum Glück ist der nur mit einer Schraube unter der Ansaugbrücke befestigt:
Hat man den Stab gelöst, hängt er zwar immernoch im Weg, lässt sich aber zumindest so weit wegdrücken, dass man die Abdeckung heraus bekommt. Dann sieht das so aus:
Oben drauf ist der Spannungsregler, wird von 2 Schrauben seitlich gehalten:
Wenn man die heraus schraubt, kann man den Regler einfach rausnehmen. (Wenn er nicht schon von selber weg springt...)
So sieht die Lima dann "nackt" aus:
Den Federkontakt in der Mitte kann man bei der Gelegenheit gleich mal mit Kontaktspray und evtl. einem kleinen Stück Schleifpapier VORSICHTIG von Korrosion befreien.
Wenn man jetzt den alten Regler mit dem neuen vergleicht, wird einem auch schnell klar, warum die Lima damit nicht mehr ordentlich lief. Viel Kohle ist da nicht mehr drauf...
Leider ist der neue kein Originalteil von Bosch, das war mir für eine Reparatur auf Verdacht mit 55€ zu teuer. Das Nachbauteil für 13€ tut seinen Dienst aber auch einwandfrei und hat sogar eine Regelspannung von 14,5V statt 14V.
Nachdem der neue Regler nun drin ist, das ganze einfach wieder in umgekehrter Reihenfolge zusammenbauen.
Und weil man gerade so schön an alles dran kommt, spendier ich der Lima noch ein 16mm² Kabel direkt zum Pluspol der Batterie. Damit entfällt der Umweg über den Anlasser und meine fleißigen Stromverbraucher, die alle an der Batterie hängen, bekommen ihren Saft weitestgehend ohne Leitungsverluste.
Da man dieses Kabel nicht wirklich absichern kann, und es an recht heiklen Stellen vorbei kommt, liegt es in einem hitzefesten Wellrohr und wird natürlich auch ordentlich festgezurrt:
Zum Schluss siehts dann an der Batterie auch recht voll aus. Das dicke rote am Pluspol geht nach hinten zur Endstufe, das blaue Massekabel an den Zylinderkopf und das kleinere Massekabel in der zugegebenermaßen falschen Farbe direkt an die Karosserie, hauptsächlich um die Masseanbindung der Endstufe sicherzustellen, aber schadet natürlich auch allen anderen Verbrauchern nicht.
Nun darf die Lima wieder gut versteckt ihren Dienst verrichten, von oben sieht es so aus als wär nie was gewesen, außer dass nun ein dickes, rotes Kabel mit dran hängt. Achja, die Plastikkappe auf dem Anschluss nicht vergessen!
Nach ca. 4h Arbeit (ok, mit Pils-Pausen und Aktion "Pimp my Luftfilterkasten") hab ich nun die vollen 14,5V auch an den Scheinwerfern anliegen und kann euch sagen:
Das Licht ist jetzt saugeil! Und das mit normalen 55W Osram Nightbreaker.
Fazit: Wenn man es einmal gemacht hat, wundert man sich, wie einfach das eigentlich war. Wie immer...